Abschied
Am Freitagabend schon kamen die Kartons, es kann gepackt werden und die zahlreichen Ausreden zählen nicht mehr. Am Samstag jedoch galt es erst einmal, all das zu erledigen, was abgesprochen war – nämlich die Begleitumstände von Abschied zu organisieren. Der Gottesdienst will geplant und mit allen Beteiligten abgesprochen sein und vor allem ist der Kaffeeautomat vorzubereiten, sodass hoffentlich, wenn alles gut geht, für Jeden und Jede, die möchte, auch eine Tasse bereitsteht. So etwas tun Menschen, wenn jemand öffentlich verabschiedet wird, es passiert so gut wie nie lautlos.
Dass das so geschieht ist gut, zum einen für mich, zum anderen für alle anderen, die hier und da verabschiedet werden. Und doch trifft es nicht den Kern von Abschied, sondern verlängert die Gemeinschaft um ein weiteres, vielleicht letztes Mal. Wenn ich sage, dass ich weggehe, dann bedeutet das, dass alle Beziehungen die dahin gehörten, von wo ich weggehe, sich stark verändern werden – einfach, weil es keine oder nur noch stark reduzierte Berührungspunkte gibt. Und spätestens dann, wenn das ins Bewusstsein dringt, sagen wir einander, dass wir uns ja doch begegnen werden, schließlich sei man ja nicht aus der Welt. Das ist okay, weil es uns das Leben einfacher macht.
Und doch meint mein Abschied, dass ich nicht mehr der für die Friedenskirchengemeinde Krien zuständige Pastor sein werde. Verantwortung wird jemand anderes tragen.
Ich bin sehr dankbar dafür, wie ich in der Gemeinschaft auf den Dörfern aufgenommen wurde – wirklich sehr dankbar, denn die gemeinsame Zeit, die hinter uns liegt, ist nicht so furchtbar lang. Was sind schon zwei Jahre? Vielleicht war von Anfang an klar, dass es nicht für den Rest meiner Dienstzeit sein wird, und doch lebt es sich nicht gut in der Vorläufigkeit. Es braucht Verbindlichkeit, es braucht Beziehung, sonst kommt das Leben nicht in Schwung.
Und nun nehme ich meinen Hut, ziehe weiter, wissend darum, wie schön es gewesen ist.
Vielen Dank!
Helge Jörgensen
Die Friedenskirchengemeinde Krien
Das erste Bild das der Fotograf von Pastor Helge Jörgensen gemacht hat war am Sonntag, dem 08. August 2021 morgens um 08:45 Uhr vor der Dorfkirche in Wegezin. Ein Aufatmen ging damals durch die 7 Gemeinden Krien, Blesewitz, Gramzow, Iven, Neuendorf B, Steinmocker und Wegezin. Wir haben einen neuen Pastor hieß es reihum bei Jung und Alt.
Heute, am Sonntag, dem 10. September 2023, fast genau 2 Jahre später verabschieden wir Pastor Helge Jörgensen mit einem Gottesdienst wieder. Probst Andreas Haerter feierte zusammen mit Prädikant Burkhard Fröhlich und Pastor Helge Jörgensen den Verabschiedungsgottesdienst.
In seiner Laudatio zur Amtszeit von Helge Jörgensen hob Probst Andreas Haerter sein Wirken im Einzelnen noch einmal hervor und wünschte ihm eine glückliche und erfolgreiche Amtszeit in seiner neuen Wirkungsstätte Anklam.
Der Zusammenschluss zur Friedenskirchengemeine Krien, der Ausbau der Kinder- und Jugendarbeit sowie zahlreiche Einzelprojekte kennzeichneten seine Arbeit. Die stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderates Kristine Fischer hob das in ihrer unnachahmlichen Art deutlich hervor und mancher hatte mit seinen Emotionen zu kämpfen. Pastor Helge Jörgensen wird am 01. Oktober 2023 seine neue Aufgabe in Anklam antreten.
Kathrin Schulz spielte die Orgel und präsentierte zusammen mit Gudrun Levermann 2 Flötenstücke. Zum Abschluss des Gottesdienstes gab es Kaffee und Gebäck.
Wir wünschen Pastor Helge Jörgensen und seiner Familie Glück und Segen in der St.-Marienkirche zu Anklam.
Uns wünschen wir eine neue Pastorin oder einen Pastor!