Palmsonntag 2020
Der letzte Sonntag vor Ostern 05. April 2020
Liebe Gemeinde,
wieder grüßen wir Sie mit einer Leseandacht für Zuhause am Sonntagmorgen.
Eine Kerze, ein ruhiger Raum – wir feiern, dass Gott da ist!
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Der Wochenspruch lautet: „Der Menschensohn muss erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.“ (Johannes 3, 14b.15)
Wir lesen den Psalm der Woche (Psalm 69):
„Gott, hilf mir! Denn das Wasser geht mir bis an die Kehle. Ich versinke in tiefem Schlamm, wo kein Grund ist; ich bin in tiefe Wasser geraten, und die Flut will mich ersäufen.
Ich habe mich müde geschrien, mein Hals ist heiser. Meine Augen sind trübe geworden, weil ich so lange harren muss auf meinen Gott.
Gott, du kennst meine Torheit, und meine Schuld ist dir nicht verborgen.
Ich aber bete, Herr, zu dir zur Zeit der Gnade; Gott, nach deiner großen Güte erhöre mich mit deiner treuen Hilfe. Errette mich aus dem Schlamm, dass ich nicht versinke.
Erhöre mich, Herr, denn deine Güte ist tröstlich; wende dich zu mir, denn mir ist Angst. Ich aber bin elend und voller Schmerzen. Gott, deine Hilfe schütze mich!
Wir loben Gott mit folgenden Lied: EG 365 Strophe 1-3
2. Wenn sich der Menschen Hulde und Wohltat all verkehrt, so find´t sich Gott gar balde, sein Macht und Gnad bewährt. Er hilft aus aller Not, errett´ von Sünd und Schanden, von Ketten und von Banden, und wenn´s auch wär der Tod.
3. Auf ihn will ich vertrauen in meiner schweren Zeit; es kann mich nicht gereuen, er wendet alles Leid. Ihm sei es heimgestellt; mein Leib, mein Seel, mein Leben sei Gott, dem Herrn, gegeben; er schaff´s wie´s ihm gefällt!
Das Evangelium steht im Johannesevangelium im 12. Kapitel, Verse 12 – 19:
Als am nächsten Tag die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem käme, nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und riefen: Hosianna! Gelobt sei, der kommt im Namen des Herrn, der König von Israel! Jesus aber fand einen jungen Esel und ritt darauf, wie geschrieben steht: „Fürchte dich nicht, du Tochter Zion! Siehe, dein König kommt und reitet auf einem Eselsfüllen.“ Das verstanden seine Jünger zuerst nicht; doch als Jesus verherrlicht war, da dachten sie daran, dass das von ihm geschrieben stand und dass man so mit ihm getan hatte. Das Volk aber, das bei ihm war, als er Lazarus aus dem Grabe rief und von den Toten auferweckte, rühmte die Tat. Darum gingen ihm auch die Menschen entgegen, weil sie hörten, dass er dies Zeichen getan hatte. Die Pharisäer aber sprachen untereinander: „Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet; siehe, alle Welt läuft ihm nach.“
Predigt:
Warum reitet Jesus wie ein König in Jerusalem ein? Wusste er nicht, dass ein paar Tage später nicht mehr Hosianna, sondern das „Kreuzige ihn“ gerufen würde? Die Menschenmenge ist dem Wunderheiler hinterhergelaufen, oder sie dachten, dass er jetzt seine Macht über die Römer endlich zeigt – und Jesus enttäuscht die Erwartungen. Nein, er heilt nicht alle Krankheit; nein, er rettet uns nicht vor macht- und geldgierigen Herrschern. Was macht er dann? Er reitet auf einem Esel. Das war das Zeichen der Könige früher in Israel – die Könige der anderen Völker ritten hoch zu Ross und zeigten damit, dass sie über allen anderen standen.
In Israel aber stand über dem König noch – Gott! So zeigt Jesus, dass er rechtmäßiger König ist – aber anders, als alle erwarten. Nicht nach oben, zur Macht, geht sein Weg, sondern nach unten. Zu den Verachteten, zu den Ausgestoßenen, zu den Einsamen, zu denen, die erkennen (und vor sich selber zugeben), dass sie verletzlich und hilfsbedürftig und fehlerhaft sind. Ihnen wendet er sich voll Anteilnahme und Liebe zu. Ihnen verspricht er, dass sie getröstet werden. Seltsam, der Weg des Allmächtigen geht in die letzte Ohnmacht. Selbst die Engelsheere, die unter der Macht Gottes stehen, halten den Weg dieses merkwürdigen Jesus-Königs nicht auf. Warum? Für Dich und für mich. Damit wir gerettet werden, trotz unserer Fehler und Überheblichkeit, unserer Zweifel und Gleichgültigkeit. Solch eine Liebe hat Gott uns gezeigt!
Wir beten: Schenke allen, die eingeschlossen sind, deine Nähe und allen, die überfordert sind, deinen Trost. Laß das Licht deiner Liebe leuchten in dieser schweren Zeit für die Notleidenden, für die Helfenden und für die Entscheidungsträger. In der Stille sagen wir dir, was uns besonders wichtig ist – Stille – Vater unser
Segen:Der Herr segne uns und behüte uns. Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns seinen Frieden. Amen.
Einen gesegneten Sonntag! Ihr Vertretungspastor Warnke
Büro: 039723-20365 krien@pek.de
Gerne können sie jeden Tag um 19.00 Uhr mit vielen Menschen in unserem Land eine Kerze anzünden, den Wochenpsalm lesen, das Lied: „Der Mond ist aufgegangen“ singen und das „Vater unser“ beten