Hausandacht zum letzten Sonntag nach Epiphanias, 31. Januar 2021
Liebe Gemeinde,
Sie sind eingeladen eine Kerze anzünden, die Gebete und Texte im Familienkreis oder allein zu sprechen, das Lied zu singen und die Predigt zu lesen.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Amen
Der Spruch für diese Woche lautet: Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.
Wir lesen den 100. Psalm: Jauchzet dem Herrn, alle Welt! Dienet dem Herrn mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken! Erkennet, dass der Herr Gott ist! Er hat uns gemacht und nicht wir selbst zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide. Gehet zu seinen Toren ein mit Danken, zu seinen Vorhöfen mit Loben; danket ihm, lobet seinen Namen! Denn der Herr ist freundlich, und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für.
Wir beten: Herr, unser Gott, du hast dich uns begreifbar gemacht und bleibst uns doch unergründlich. Du hast dich uns offenbart und bleibst uns dennoch verborgen. Du tröstest uns wunderbar und lässt uns oft an dir zweifeln. Lass uns nicht verzagen, wenn wir dich so wenig spüren, und bewahre uns vor allem Übermut, wenn wir deine Nähe erleben. Das bitten wir dich durch unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen
Das Evangelium steht bei Matthäus im 17. Kapitel, Vers 1-9: Nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus und Jakobus und Johannes, dessen Bruder, und führte sie auf einen hohen Berg. Und er wurde verklärt vor ihnen, und sein angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß, wie das Licht, Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten zu ihm. Petrus aber fing an und sprach zu Jesus: Herr, hier ist gut sein! Willst du, so wollen wir hier drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. Als er noch so redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören! Als das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und erschraken sehr. Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht! Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein. Und als sie vom Berg hinabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: Ihr sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.
Wir singen aus dem Lied 450 „Morgenglanz der Ewigkeit“ die Strophen 1, 4 und 5.
1. Morgenglanz der Ewigkeit, Licht vom unerschaffnen Lichte, schick uns diese Morgenzeit deine Stahlen zu Gesichte und verteib durch deine Macht unsre Nacht.
4. Ach du Aufgang aus der Höh, gib, dass auch am jüngsten Tage unser Leib verklärt ersteh und, entfernt von aller aller Plage, sich auf jener Freudenbahn freuen kann.
5. Leucht uns selbst in jener Welt, du verklärte Gnadensonne; führ uns durch das Tränenfeld in das Land der süßen Wonne, da die Lust, die uns erhöht, nie vergeht.
Predigt:Joh, 12, 34-36:
Das Volk sprach zu Jesus: Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Christus in Ewigkeit bleibt; wieso sagst du dann: Der Menschensohn muss erhöht werden? Wer ist dieser Menschensohn? Da sprach Jesus zu ihnen: Es ist das Licht noch eine kleine Zeit bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht habt, damit euch nicht die Finsternis überfalle. Wer in der Finsternis wandelt, der weiß nicht, wo er hingeht. Glaubt an das Licht, solange ihr`s habt, damit ihr Kinder des Lichtes werdet. Das redete Jesus und ging weg und verbarg sich vor ihnen.
Liebe Gemeinde,
wir merken jetzt, die Tage werden langsam wieder länger. Nach der langen dunklen Zeit sehnen wir uns wieder nach mehr Licht. Licht und Leben gehören wie wir alle wissen eng zusammen. Ohne Licht wäre auf der Erde kein Leben möglich. Menschen, Tiere und Pflanzen brauchen für ihre Entwicklung das Licht. Wir fühlen uns sehr wohl, wenn es hell ist und genießen die Sonnenstrahlen.
Dunkelheit dagegen bedeutet immer das Fehlen von Licht. Viele Menschen fürchten sich sogar in der Dunkelheit.
Licht und Dunkel – ein krasser Gegensatz, den wir auf sehr unterschiedliche Weise und mit unterschiedlichen Gefühlen immer wieder in unserem Alltag erleben. Auch Jesus spricht von diesem Gegensatz, dem Gegensatz von Licht und Finsternis, aber er sagt das ein wenig, wie man so sagt durch die Blume: Der Menschensohn sei das Licht der Welt, das Licht des Lebens. Gemeint ist aber nicht das Licht, dass unser Weltall durchflutet. Hier im Text ist Jesus vielmehr mit dem Schöpfer gemeinsam Ursprung und Ziel der ganzen Schöpfung, bildlich übertragen eine lichte, eine leuchtende Kraft, aus der heraus alles Dasein entspringt und in seinem Ursprung hinein wieder einmündet.
Unser Predigttext spricht davon, dass das Licht nicht auf Dauer bleibt.
„Es ist das Licht noch eine kleine Zeit bei euch. Wandelt, so lange ihr das Licht habt, damit euch die Finsternis nicht überfalle. Wer in der Finsternis wandelt, der weiß nicht, wo er hin geht. Glaubt an das Licht, solange ihr es habt, damit ihr Kinder des Lichts werdet“, sagt Jesus.
Diese Worte Jesu kündigen sein Leiden und Sterben an. Nicht mehr lange wird er sichtbar bei seinen Jüngern sein. Gefangennahme, Verurteilung und Kreuzestod sind nahe herbei gerückt. Mit dem heutigen Sonntag geht der Weihnachtskreis, in dem das Licht so eine wichtige spielt, zu Ende.
Schon die nächsten beiden Sonntage führen uns zur Passionszeit hin. Damals wie heute ist es nicht leicht zu verstehen, wieso das Leiden und Sterben zum Auftrag des Gottessohnes gehört.
Christ sein bedeutet also nicht, immer im Licht bzw. immer auf der Sonnenseite des Lebens bleiben zu können, wohl aber gilt für uns Christen die Zusage, dass wir gestärkt vom Licht Gottes, Zeiten der Dunkelheit überstehen, ja das wir selbst zu einer Lichtquelle für andere werden können. „Glaubt an das Licht, solange ihr es habt, damit ihr Kinder des Lichts werdet“.
Das bedeutet also, dieses Licht als ein wahres Geschenk Gottes an die Welt zu erkennen und zu begreifen, dass uns das Licht gegeben ist, zumindest zeitweise. So sollten wir immer ganz bewusst nach den lichten Momenten in unserem Leben Ausschau halten. Durch sie will das Licht Gottes unser Leben hell machen. Amen
Wir beten: Herr, du bist unser helles Licht. Unser Glaube braucht Wissen und Erfahrung, damit uns „ein Licht aufgeht“, wer Jesus Christus ist und was er für unser Leben bedeutet. In der Stille sagen wir dir, was wir selber auf dem Herzen haben – Stille- gemeinsam beten wir: Vater unser im Himmel …
Segen: Der Herr segne uns und behüte uns. Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden. Amen.
Einen gesegneten Sonntag! Ihr Prädikant Burkhard Fröhlich
Büro: 039723-20365 krien@pek.de
Musik mit freundlicher Genehmigung von https://www.sermon-online.de/