Hausandacht zum Sonntag Kantate, 10.05.2020
Der vierte Sonntag nach Ostern
Liebe Gemeinde,
Sie sind eingeladen eine Kerze anzünden, die Gebete und Texte im Familienkreis oder allein zu sprechen, das Lied zu singen und die Predigt zu lesen.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Amen
Der Spruch für diese Woche lautet: Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.
Wir lesen aus dem Wochenpsalm 98: Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder. Er schafft Heil mit seiner Rechten und mit seinem heiligen Arm. Der Herr läßt sein Heil kundwerden; vor den Völker macht er seine Gerechtigkeit offenbar. Jauchzt dem Herrn alle Welt, singet, rühmet und lobet!
Wir beten: Herr, du weißt, dass uns das öffentliche Singen im Moment verboten ist. Und wenn wir singen, dann am liebsten die bekannten Lieder. Ein neues Lied ist zu Beginn immer schwer. Aber wir bitten dich: Schaffe dir Raum in unserem Leben, öffne uns Herz und Sinne für dich, damit wir neu über dich staunen können. Amen
Das Evangelium steht bei Lukas im 19. Kapitel: Als Jesus schon nahe am Abhang des Ölbergs war, fing die ganze Menge der Jünger an, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme über alle Taten, die sie gesehen hatten und sprachen: „Gelobt sei, der da kommt, der König, in dem Namen des Herrn! Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe! Einige Pharisäer sprachen zu ihm: „Meister, weise doch deine Jünger zurecht!“ Er antwortete ihnen: „Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien.“
Wir singen das Lied 321 Nun danket alle Gott
2. Der ewig reiche Gott woll uns bei unserm Leben, ein immer fröhlich Herz und edlen Frieden geben und uns aus aller Not erlösen hier und dort.
3. Lob, Ehr und Preis sei Gott dem Vater und dem Sohne und Gott dem Heilgen Geist im höchsten Himmelsthrone, ihm, dem dreieingen Gott, wie es im Anfang war und ist und bleiben wird so jetzt und immerdar.
Predigt: aus 2 Chronik 5:
Und als sich die Stimme der Trompeten, Zimbeln und Saitenspiele erhob und man den Herrn lobte: „Er ist gütig, und seine Barmherzigkeit währt ewig“, da wurde das Haus des Herrn erfüllt mit einer Wolke, denn die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus Gottes.
Es ist ein großartiger Moment: Nach der langen Wanderung durch die Wüste, in der Gott das Volk durch eine Feuer- oder Wolkensäule führte, waren sie seßhaft geworden. Sie hatten Häuser gebaut und Felder bestellt. Und natürlich haben sie auch für Gott ein Haus gebaut, den Tempel. Mit allem, was es damals an Schmuck und kostbaren Materialien gab, hatten sie ihn ausgestattet. Ein wunderbares Gebäude, ein Prachtbau.
Und nun schritten sie zur Einweihung. Alles, was Rang und Namen hatte, war gekommen, jeder im Volk, der es irgendwie ermöglichen konnte, war angereist. Alle Priester und alle Kantoren waren da, insgesamt weit über 100. Als sie nun alle ihre Instrumente anstimmten: die Zimbeln, die Psalter, die Harfen, die Trompeten und man zu singen begann, da formte sich aus diesen vielen Stimme und Tönen eine einzige Stimme, die Gottes Güte und Barmherzigkeit pries.
In diesem Moment zog Gott sichtbar in das für ihn gebaute Haus ein: Eine Wolke – die Wolke – erfüllte den Tempel, so dass die Priester zunächst nichts sehen konnten und die Zeremonie unterbrechen mussten. In diesem Moment wurde greifbar, was der Psalmbeter singt: Gott wohnt im Lobpreis seines Volkes.
Wir hören heute von dieser wunderbaren Begebenheit, ohne selbst in der Kirche zusammen kommen zu können und miteinander zu singen und Gott zu loben. Denn immer noch ist es etwas Besonderes, wenn sich unsere Stimmen vereinen und ihn preisen und ihm zujubeln. Aber niemand verbietet uns, mit denen, die in unserem Hause sind, zu singen, ihn anzubeten und zu loben. Denn für Gott zählt nicht die große Zahl, das hat Jesus uns verraten. Da wo zwei oder drei in seinem Namen beisammen sind, da ist er mitten unter ihnen. Auch im kleinen Kreis der Hausgemeinschaft dürfen wir ihm singen und ihn feiern und uns an seiner Gegenwart freuen. Wir verfügen nicht über sie – aber er hat sie uns zugesagt. Wunderbar – Gott sei Dank.
Wir beten: Herr, wir danken dir, dass wir uns an dir und deiner Gegenwart erfreuen dürfen und nicht an dem, was wir vor Augen haben, verzweifeln müssen. Schenke allen, die ungeduldig werden, deine Nähe; allen, die überfordert sind, deinen Trost und allen, die schwierige Entscheidungen treffen müssen, deine Kraft. Laß das Licht deiner Liebe leuchten in unserer Zeit. In der Stille sagen wir dir, was uns besonders wichtig ist – Stille – gemeinsam beten wir: Vater unser im Himmel …
Segen: Der Herr segne uns und behüte uns. Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden. Amen.
Einen gesegneten Sonntag! Ihr Vertretungspastor Jens Warnke
Büro: 039723-20365 krien@pek.de
Gerne können sie jeden Tag um 19.00 Uhr mit vielen Menschen in unserem Land eine Kerze anzünden, den Wochenpsalm lesen, das Lied: „Der Mond ist aufgegangen“ singen und das „Vater unser“ beten