Hausandacht zum Sonntag Misericordias Domini, 18. April 2021
Liebe Gemeinde,
Sie sind eingeladen eine Kerze anzünden, die Gebete und Texte im Familienkreis oder allein zu sprechen, das Lied zu singen und die Predigt zu lesen.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Amen
Der Spruch für heute lautet: Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.
Wir lesen aus dem Psalm 23: Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im tiefen Tal, fürchte ich kein Unglück: denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.
Wir beten: Herr Jesus Christus, Du bist den Weg der Liebe bis zum Ende gegangen und hast uns das ewige Leben gegeben. Wir danken dir, daß du uns eine Perspektive eröffnet hast, von der wir kaum etwas ahnen. Nun dürfen wir in Versöhnung und Frieden leben. Herr, laß uns dir folgen und auf dich vertrauen. Amen
Wir lesen das Evangelium, es steht bei Johannes im 10. Kapitel: Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe. Der Mietling, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verläßt die Schafe und flieht – und der Wolf stürzt sich auf die Schafe und zerstreut sie –, denn er ist ein Mietling und kümmert sich nicht um die Schafe. Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich mein Vater kennt; und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe.
Wir singen das Lied 115 Jesus lebt, mit ihm auch ich (Strophe 1, 2 und 4)
1. Jesus lebt, mit ihm auch ich! Tod wo sind nun deine Schrecken? Er, er lebt und wird auch mich von den Toten auferwecken. Er verklärt mich in sein Licht; dies ist meine Zuversicht.
2. Jesus lebt! Ihm ist das Reich über alle Welt gegeben; mit ihm werd auch ich zugleich ewig herrschen, ewig leben. Gott erfüllt, was er verspricht; dies ist meine Zuversicht.
4. Jesus lebt! Sein Heil ist mein, sein sei auch mein ganzes Leben; reines Herzens will ich sein, bösen Lüsten widerstreben. Er verläßt die Schwachen nicht; dies ist meine Zuversicht.
Predigt: Hes 34:
So spricht Gott der Herr: Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weiden! Meine Schafe sind zerstreut und sind den wilden Tieren zum Fraß geworden. Sie irren umher auf allen Bergen und niemand ist da, der nach ihnen fragt oder sie sucht. Deshalb will ich meine Herde von ihren Händen fordern und will ein Ende damit machen, daß sie Hirten sind. Ich will mich meiner Herde selbst annehmen und sie suchen und sie erretten von allen Orten, wohin sie verstreut waren zur Zeit als es trüb und finster war. Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen. Ihr sollt meine Herde sein und ich will euer Gott sein.
Der Prophet spricht Gottes Wort in einer aussichtslosen Lage des Volkes. In völliger Verblendung der Tatsachen hatten sich die Führer des Volkes die eigenen Taschen vollgestopft und sich gegen die herrschenden Völker erhoben und nun war das eigene Volk verschleppt und zerstreut und niemand wußte, wo seine Familienangehörigen zu finden waren. In dieser Situation verheißt Gott seinem Volk, dass er selber wieder ihr Hirte sein will, sie errettet, sie sucht, sie zurückbringt und sie weidet, wie es ein guter Hirte tut.
Immer wieder gibt es Situationen, in denen sich die Führer der Völker überheben, sich in die eigene Tasche wirtschaften, völlig überfordert sind von der Situation, vor der sie stehen. Sie können dann nicht tun, wofür sie eigentlich da sind und Leid und Not kommt über die Menschen. Unsere Gegenwart ist ein Zeugnis dieser Beobachtung.
Doch Gott ist noch einen Schritt weiter gegangen als damals: Indem Jesus Christus für uns gestorben und auferstanden ist, hat er sich als der gute Hirte aller gezeigt, die ihm folgen und denen er das ewige Leben schenkt. Seitdem brauchen wir unsere Hoffnung nicht mehr auf Menschen zu setzen, die uns Situationen schaffen, die uns „retten“, sondern wir dürfen auf den hoffen und dem vertrauen, der uns längst gerettet hat. Natürlich gibt es immer wieder Situationen, in denen wir verzweifeln und unsere Augen gehalten sind und ihn nicht sehen können. Dann dürfen wir uns zusprechen lassen, dass unser Hirte uns kennt, uns beim Namen nennt und wir ihm folgen dürfen. Öffnen wir neu unsere Ohren, die Ohren unserer Herzen und unsere Sinne für seine Stimme, die uns sagt: „Ich bin dein guter Hirte. Ich kenne dich und weiß, was du brauchst. Höre auf meine Stimme und folge mir; und ich gebe dir das ewige Leben. Denn schon von jeher habe ich dich geliebt und du bist mir ans Herz gewachsen.“ Amen
Wir singen das Lied 391 Jesu, geh voran (Strophen 1, 2 und 4)
1. Jesu, geh voran auf der Lebensbahn! Und wir wollen nicht verweilen, dir getreulich nachzueilen; führ uns an der Hand bis ins Vaterland.
2. Soll´s uns hart ergehn, lass uns feste stehn und auch in den schwersten Tagen niemals über Lasten klagen; denn durch Trübsal hier geht der Weg zu dir.
4. Ordne unsern Gang, Jesu, lebenslang. Führst du uns durch rauhe Wege, gib uns auch die nöt´ge Pflege; tu uns nach dem Lauf deine Türe auf.
Wir beten: Herr Jesus Christus, wir sagen dir von Herzen Dank, dass du unser Hirte bist, daß du uns nachgehst und uns zurückholst. Du weißt, wie sehr wir dich brauchen und deine starken Hände, die uns aus dem Gestrüpp ziehen. Du weißt, wieviel Leid und Elend auf dieser Welt herrscht. Wir bitten dich für jeden und jede, dass du ihnen nachgehst und sie rettest. In der Stille sagen wir dir, was uns besonders wichtig ist – Stille – gemeinsam beten wir: Vater unser im Himmel …
Segen: Der Herr segne uns und behüte uns. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden. Amen.
Einen gesegneten Sonntag! Ihr Vertretungspastor Jens Warnke
Büro: 039723-20365 krien@pek.de
Gerne können sie jeden Tag um 19.00 Uhr mit vielen Menschen in unserem Land eine Kerze anzünden, den Wochenpsalm lesen, das Lied: „Der Mond ist aufgegangen“ singen und das „Vater unser“ beten