Hausandacht zum Sonntag Misericordias Domini, 26. April 2020
Der zweite Sonntag nach Ostern
Liebe Gemeinde,
Sie sind eingeladen eine Kerze anzünden, die Gebete und Texte im Familienkreis oder allein zu sprechen, das Lied zu singen und die Predigt zu lesen.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Amen
Der Spruch für diese Woche lautet: Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.
Wir lesen aus dem Psalm 23: Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.
Wir beten: Herr Jesus Christus, du bist den Weg der Liebe bis zum Tod gegangen. Wo wir zögern und den Mut verlieren, wo wir ausweichen und den Anderen im Stich lassen, da hast du die Liebe durchgehalten. So hast du uns deine Zukunft eröffnet, von der wir kaum etwas ahnen: Versöhnung und wahren Frieden. Herr, wir möchten dich immer besser kennenlernen. Amen
Das Evangelium steht bei Johannes im 10. Kapitel: Jesus spricht: Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Der Mietling aber kümmert sich nicht um die Schafe. Ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich, wie mich mein Vater kennt, und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe.
Wir singen das Lied: Such, wer da will, ein ander Ziel EG 346
1. Such, wer da will, ein ander Ziel, die Seligkeit zu finden; mein Herz allein bedacht soll sein, auf Christus sich zu gründen. Sein Wort sind wahr, sein Werk sind klar, sein heilger Mund hat Kraft und Grund, all Feind zu überwinden.
2. Such, wer da will, Nothelfer viel, die uns doch nichts erworben; hier ist der Mann, der helfen kann, bei dem nie was verdorben. Uns wird das Heil durch ihn zuteil, uns macht gerecht der treue Knecht, der für uns ist gestorben.
3. Ach sucht doch den, laßt alles stehn, die ihr das Heil begehret; er ist der Herr, und keiner mehr, der euch das Heil gewähret. Sucht ihn all Stund von Herzensgrund, sucht ihn allein; denn wohl wird sein dem, der ihn herzlich ehret.
Predigt: 1.Petr.2,21b-25:
Da Christus für euch gelitten und euch ein Vorbild hinterlassen hat, sollt ihr seinen Fußstapfen nachfolgen. Er hat keine Sünde getan und unsere Sünde an seinem Leib auf das Holz hinaufgetragen, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr geheilt. Denn ihr wart wie irrende Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.
„Das schaffe ich nie, so zu werden wie mein großer Bruder oder mein Vater oder meine Großmutter…oder… Die Fußstapfen sind mir einfach zu groß!“ – Es gibt menschliche Vorbilder, die können wir nie erreichen. Manchmal resignieren wir dann und bleiben unter unseren Möglichkeiten. Wir könnten viel mehr, aber trauen uns nicht, unsere Fähigkeiten zu benutzen.
Und nun kommt der Petrusbrief und traut uns zu, so wie Jesus zu sein!
Da kann ich ja gleich resignieren. Ohne Sünde zu sein, also immer mit Gott in Verbindung, immer bereit, Seinen Willen zu tun, selbst bis zum Tod… das ist nicht möglich – oder doch?
Manchmal hilft einem sogar die Grammatik: Petrus schreibt, wir sind geheilt und wir sind bekehrt (in die Richtung zu Gott gedreht). Jesus hat also das Wesentliche, das Wichtigste schon für uns getan (unter Einsatz seines Lebens). Und: wir sind der Sünde abgestorben. Sie hat also keine Macht mehr über uns!
Jesus versetzt uns also in die Lage, ein neues Leben zu führen. Unsere Seele hat ihr Zuhause beim ihm gefunden. Denn die größte Angst ist uns genommen: die Angst vor dem Tod. Wir leben von Ostern her! Bevor wir nun weiterlesen, lasst uns dafür Gott loben und ihm danken! Die Wunden, die uns das Leben zugefügt hat, können mit seiner Hilfe heilen.
Und nun können wir uns mitnehmen lassen in den Plan, den Gott für uns und die Welt hat: dass Gerechtigkeit herrscht, weil die Menschen nicht mehr nach dem Höchsten und Besten und Perfekten streben – für sich selbst! – sondern dass wir uns vom Geist Gottes führen lassen, an welcher Stelle wir für ein bisschen mehr Gerechtigkeit sorgen können.
Lassen wir uns inspirieren, sanftmütig und friedfertig zu sein. Lassen wir Gottes Liebe durch uns hindurch fließen zu den Menschen um uns herum. Von Gott getragen, können wir in die Fußstapfen von Jesus treten – mutig und dankbar! Amen.
Wir beten: Herr, du weißt, wie klein unsere Kraft ist, aber wir bitten dich um deine Kraft. Für jeden, der deine Kraft nötig hat, bitten wir: die Schwestern und Ärzte, die Politiker und Polizisten, die Kinder und Erwachsenen.
In der Stille sagen wir dir, was uns besonders wichtig ist – Stille – gemeinsam beten wir: Vater unser im Himmel …
Segen: Der Herr segne uns und behüte uns. Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden. Amen.
Einen gesegneten Sonntag! Ihr Vertretungspastor Jens Warnke
Büro: 039723-20365 krien@pek.de
Gerne können sie jeden Tag um 19.00 Uhr mit vielen Menschen in unserem Land eine Kerze anzünden, den Wochenpsalm lesen, das Lied: „Der Mond ist aufgegangen“ singen und das „Vater unser“ beten