Hausandacht zum Sonntag Quasimodogeniti, 19. April 2020
Der erste Sonntag nach Ostern
Liebe Gemeinde,
Sie sind eingeladen eine Kerze anzünden, die Gebete und Texte im Familienkreis oder allein zu sprechen, das Lied zu singen und die Predigt zu lesen.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Amen
Der Spruch für diese Woche lautet: Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.
Wir lesen aus dem Psalm 118: Stricke des Todes hatten mich umfangen, des Totenreichs Schrecken hatten mich getroffen; ich kam in Jammer und Not. Aber ich rief an den Namen des Herrn: Ach, Herr, errette mich! Der Herr ist gnädig und gerecht, und unser Gott ist barmherzig. Du hast meine Seele vom Tode errettet, mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten. Ich werde wandeln vor dem Herrn im Lande der Lebendigen. Dir will ich Dank opfern und des Herrn Namen anrufen.
Wir beten: Herr Jesus Christus, weil du lebst, lebt auch unsere Hoffnung, dass geschehen kann, was du bewirkt hast: Belastete werden frei, Ausgeschlossene finden eine offene Tür, für jeden ist Platz an deinem Tisch. Herr stärke deine Hoffnung in uns. Amen
Das Evangelium steht bei Johannes im 20. Kapitel: Die Jünger sprachen zu Thomas: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach: Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und meinen Finger in die Nägelmale lege und meine Hand in seine Seite lege, kann ich´s nicht glauben. Acht Tage später kommt Jesus, als die Türen verschlossen und die Jünger versammelt waren, tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch! Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas spricht: Mein Herr und mein Gott! Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
Wir singen das Lied 115 Jesus lebt, mit ihm auch ich
2. Jesus lebt! Ihm ist das Reich über alle Welt gegeben; mit ihm werd auch ich zugleich ewig herrschen, ewig leben. Gott erfüllt, was er verspricht; dies ist meine Zuversicht.
5. Jesus lebt! Ich bin gewiß, nichts soll mich von Jesus scheiden, keine Macht der Finsternis, keine Herrlichkeit, kein Leiden. Seine Treue wanket nicht; dies ist meine Zuversicht.
Predigt: Jesaja 40, 27-31:
Warum sprichst du Israel: Mein Weg ist dem Herrn verborgen? Weißt du nicht? Der Herr, der die Enden der Erde geschaffen hat wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich. Er gibt dem Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden. Männer werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen; aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.
Über 40 Jahre waren sie jetzt weg von der Heimat im Exil. Sie waren weg von der Stätte, wo sie Gottesdienst feiern konnten und damit auch weg von der Möglichkeit, Gott zu begegnen. Die Meisten von ihnen hatten inzwischen den Mut verloren, weiter auf eine Rückkehr zu hoffen. Sie hatten längst ihre Sehnsucht begraben. Da weckt der Prophet sie auf: Wißt ihr denn nicht, dass Gott nicht auf den Tempel beschränkt ist, sondern als Schöpfer alles in der Hand hält? Sicher, vieles verstehen wir nicht, wieso und warum es so passiert. Aber Gott wird nicht müde und schlummert nicht. Er ist hellwach. Und selbst wenn die Stärksten und die Jüngsten unter uns nicht die Ausdauer haben, unendlich lange zu laufen, so gibt er denen, die auf ihn harren neue Kraft. Wer auf ihn vertraut, auf ihn hofft, von ihm erwartet, die Geschicke zu lenken, der wird selbst wieder quicklebendig. So wie der Adler sich von seinem Horst in den Aufwind stürzt, nachdem er die Flügel ausgebreitet hat und stundenlang dort oben kreisen kann, ohne ein Anzeichen von Müdigkeit, so ergeht es dem, der auf ihn hofft. Unsere eigene Kraft ist zu klein, sie geht uns aus. Aber Gottes Kraft hat einen langen Atem.
So wie der Adler sich in den Aufwind begibt, so dürfen wir uns in Gottes Kraftstrom, sein Wort und seinen Geist, begeben. Wir sind in dieser Virenzeit erst vier Wochen von manchen Dingen abgeschnitten, die wir gerne täten. Auf uns alleine gestellt, geht uns irgendwann die Kraft aus. Aber die geschenkte Zeit dürfen wir nutzen, auf ihn zu harren, auf ihn zu hoffen, von ihm zu erwarten, dass er die Dinge besser regelt, als wir es je könnten. Unsere Kraft liegt nicht in uns – aber in ihm, der größer ist als unser Verstehen und unsere Vernunft.
Gott sei Dank. Amen
Wir beten: Herr, du weißt, wie klein unsere Kraft ist, aber wir bitten dich um deine Kraft. Für jeden, der deine Kraft nötig hat, bitten wir: die Schwestern und Ärzte, die Politiker und Polizisten, die Kinder und Erwachsenen. In der Stille sagen wir dir, was uns besonders wichtig ist – Stille – gemeinsam beten wir: Vater unser im Himmel …
Segen: Der Herr segne uns und behüte uns. Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden. Amen.
Einen gesegneten Sonntag! Ihr Vertretungspastor Jens Warnke
Büro: 039723-20365 krien@pek.de
Gerne können sie jeden Tag um 19.00 Uhr mit vielen Menschen in unserem Land eine Kerze anzünden, den Wochenpsalm lesen, das Lied: „Der Mond ist aufgegangen“ singen und das „Vater unser“ beten