Hausandacht zum Sonntag Rogate, 17. Mai 2020
Missionssonntag
Liebe Gemeinde,
Sie sind eingeladen eine Kerze anzünden, die Gebete und Texte im Familienkreis oder allein zu sprechen, das Lied zu singen und die Predigt zu lesen.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Amen
Der Spruch für diese Woche lautet: Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet.
Wir lesen aus dem Wochenpsalm 95: Der Herr ist ein großer Gott. Kommt, laßt uns anbeten und knien und niederfallen vor dem Herrn, der uns gemacht hat. Denn er ist unser Gott, und wir das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand. Wenn ihr doch heute auf seine Stimme hören wolltet: Verstockt euer Herz nicht.
Wir beten: Herr, du redest mit uns und wir dürfen auch mit dir reden. Nicht jeden törichten Wunsch, den wir äußern, wirst du erhören, aber du möchtest, daß wir mit allem zu dir kommen, was uns auf dem Herzen liegt. Hab Dank für dein weites Herz. Amen
Das Evangelium steht bei Lukas im 11. Kapitel: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. Wo ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn, wenn der ihn um einen Fisch bittet, eine Schlange für den Fisch biete? Wieviel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist geben denen, die ihn bitten?
Wir singen das Lied 352 Alles ist an Gottes Segen …
3. Sollt ich mich bemühn um Sache, die nur Sorg und Urnruh machen und ganz unbeständig sind? Nein, ich will nach Gütern ringen, die mir wahre Ruhe bringen, die man in der Welt nicht find´t.
5. Er weiß schon nach seinem Willen mein Verlangen zu erfüllen, es hat alles seine Zeit. Ich hab ihm nichts vorzuschreiben; wie Gott will, so muss es bleiben, wann Gott will, bin ich bereit.
Predigt aus Matth 6:
Jesus sprach: Wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhöhrt, wenn sie viele Worte machen. Euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet. Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen
In seiner Antrittsrede, der Bergpredigt, geht Jesus auf die drei großen Frömmigkeitsbezeugungen seiner Zeit ein: Das Fasten, das Almosengeben und das Beten. Er heißt sie gut, wenn sie nicht den Menschen zur Schau, sondern für Gott im Stillen geübt werden. So spricht er auch über das Gebet: Es soll kein Plappern sein – viele Worte theatralisch dargeboten, sondern soll zum Inhalt haben, was er dann nennt: Im kindlichen Vertrauen dürfen wir Gott als Vater ansprechen, ohne ihn mit Hoheitstiteln für uns einnehmen zu müssen. Wir dürfen absehen von dem, was uns gerade zutiefst umtreibt und uns die Vollendung seiner Sache, seiner Sendung, seines Werkes zu eigen machen: Dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, dein Wille geschehe. So eingestellt, dürfen wir auch für das bitten, was für uns not-wendig ist: das tägliche Brot, die Vergebung unserer Sünden und die Bewahrung vor Situationen, in denen wir uns nur falsch und gegen Gott entscheiden können. Der Lobpreis darf auch gerne laut werden: Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Diese Lehrstunde Jesu über das Gebet macht deutlich: Beim Reden mit Gott, dem Gebet, geht es zuerst und zuletzt um ihn. Nicht um uns. Weder um unsere Sorgen, noch um unsere Nöte, weder um unseren Reichtum, noch um unsere Armut, weder um unsere Gesundheit noch um unsere Zukunft. Später wird Jesus dies in einem Satz direkt aussprechen: Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Im Gespräch mit Gott dürfen wir sicher sein, dass wir alles haben, was wir brauchen, wenn wir ihm zugewandt sind. Denn unser Vater im Himmel weiß was wir brauchen, bevor wir überhaupt auf die Idee kommen, ihn anzusprechen. Das macht uns getrost und nimmt uns die Angst. Er macht uns frei und stellt unsere Füße auf weiten Raum. Gott sei Dank. Amen
Wir beten: Herr, wir danken dir, daß wir uns an dich wenden dürfen und uns nicht von dem, was uns vor Augen ist, Angst machen lassen müssen. Schenke allen, die ungeduldig werden, deine Nähe; allen, die überfordert sind, deinen Trost und allen, die schwierige Entscheidungen treffen müssen, deine Kraft. Laß das Licht deiner Liebe leuchten in unserer Zeit. In der Stille sagen wir dir, was uns besonders wichtig ist – Stille – gemeinsam beten wir: Vater unser im Himmel …
Segen: Der Herr segne uns und behüte uns. Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden. Amen.
Einen gesegneten Sonntag! Ihr Vertretungspastor Jens Warnke
Büro: 039723-20365 krien@pek.de
Gerne können sie jeden Tag um 19.00 Uhr mit vielen Menschen in unserem Land eine Kerze anzünden, den Wochenpsalm lesen, das Lied: „Der Mond ist aufgegangen“ singen und das „Vater unser“ beten