Hausandacht zum Sonntag Trinitatis, 07. Juni 2020
Der erste Sonntag nach Pfingsten mit dem Fest der Dreieinigkeit
Liebe Gemeinde,
Sie sind eingeladen eine Kerze anzünden, die Gebete und Texte im Familienkreis oder allein zu sprechen, das Lied zu singen und die Predigt zu lesen.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Amen
Der Spruch für diese Woche lautet: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Wir lesen aus dem Wochenpsalm 113: Halleluja! Lobt, ihr Knechte des Herrn, lobt den Namen des Herrn! Gelobt sei der Name des Herrn von nun an bis in Ewigkeit! Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des Herrn! Der Herr ist hoch über alle Völker; seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist.
Wir beten: Herr, du bist größer als wir begreifen können. Obwohl du für uns nicht zu begreifen bist, ergreifst du uns. Wir bitten dich: Laß uns vor deinem Geheimnis stehen und lass uns leben in dir – erschrocken, wie kleinlich wir denken und wie leichtfertig wir leben und befreit zum Staunen über dich und zum demütigen Dienst an dir. Amen
Die Epistel steht im 11. Kapitel des Römerbriefes: O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege! Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit. Amen
Wir singen das Lied 331 Großer Gott wir loben dich
1.Großer Gott, wir loben dich; Herr, wir preisen deine Stärke. Vor dir neigt die Erde sich und bewundert deine Werke. Wie du warst vor aller Zeit, so bleibst du in Ewigkeit.
2. Alles, was dich preisen kann, Cherubim und Seraphinen, stimmen dir ein Loblied an, alle Engel, die dir dienen, rufen dir stets ohne Ruh „Heilig, heilig, heilig“ zu.
3. Heilig, Herr Gott Zebaoth! Heilig, Herr der Himmelsheere! Starker Helfer in der Not! Himmel, Erde, Luft und Meere sind erfüllt von deinem Ruhm; alles ist dein Eigentum.
5. Dich, Gott Vater auf dem Thron, loben Große, loben Kleine. Deinem eingebornen Sohn singt die heilige Gemeinde, und sie ehrt den Heilgen Geist, der uns seinen Trost erweist.
9. Sieh dein Volk in Gnaden an. Hilf uns, segne, Herr, dein Erbe; leit es auf der rechten Bahn, dass der Feind es nicht verderbe. Führe es durch diese Zeit, nimm es auf in Ewigkeit.
11. Herr, erbarm, erbarme dich. Lass uns deine Güte schauen; deine Treue zeige sich, wie wir fest auf dich vertrauen. Auf dich hoffen wir allein: Laß uns nicht verloren sein.
Predigt aus 4. Mose 6:
Der Herr redete mit Mose und sprach: Sage Aaron und seinen Söhnen und sprich: so sollt ihr sagen zu den Israeliten, wenn ihr sie segnet: Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der Herr erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.
Es ist schon sehr lange her, dass Gott seinem Volk anordnete, dass mit diesen Worten durch die Priester der Segen für das Volk zu sprechen sei. Wir sind diese Worte seit der Reformation gewohnt, weil Luther sie für die deutsche Messe wieder einführte. Gerade weil sie uns so bekannt sind, lohnt es, sie genauer zu betrachten.
„Der Herr segne dich“ betont zu Beginn, dass es sich nicht um irgendeinen Gott handelt, sondern um den, der sich Israel erwählt hat. Auch wenn das Alte Testament zu Beginn unter „Segen“ den Überfluß an Gütern verstand, so begriff man doch im Laufe der Zeit, dass damit gemeint war, dass man immer genug hatte. Im Rückblick sagen zu können, dass man immer genug hatte, ist ein Segen. Anders als ein Schirm einen weitestgehend von dem Regen oder der Sonne abschirmt, tut dies ein Hut weniger. Er schützt auch, aber nur das Wichtigste: den Kopf. „Behütet“ zu sein bedeutet nicht, gar nichts vom Unbill des Lebens abzubekommen. Aber es bedeutet, so weit geschützt zu sein, dass man trotz des Negativen bewahrt bleibt.
Wenn das Baby im Kinderwagen schreit, dann können noch so viele Menschen sich beschwichtigend über den Wagen beugen, das Baby wird erst aufhören zu schreien, wenn es das Gesicht der Mutter erkennt, weil es dann weiß, sie wird finden, was quält. So wissen auch wir, wenn wir Gottes „leuchtendes Angesicht“ sehen, er wendet sich uns liebevoll zu. Dann ist er „gnädig“, weil er uns liebevoll nahe kommt.
Hatte ein Bote einem König eine Nachricht zu überbringen, mußte er sich vor ihm flach auf den Boden legen. Der König konnte den Boten mit einem Handzeichen töten lassen, ohne die Botschaft zu hören oder sich ihm wohlwollend zuzuwenden und ihm in einer Geste des Aufrichtens zu verstehen zu geben, dass er nun gefahrlos seine Botschaft vorbringen konnte. So erhebt sich Gottes Angesicht über seine Kinder und gibt ihnen Frieden: die Abwesenheit von Konflikten jeder Art mit sich selbst, seinem Nächsten, im Wohnort, im eigenen Land, in Beziehung zur Natur, in Beziehung zu Gott – kurzum in jeder Hinsicht. Mehr können wir uns nicht wünschen. Gott sei Dank.
Wir beten: Herr, es ist großartig, dass du uns so liebevoll begegnest und uns alles gibst, was wir brauchen. Wir bitten dich: gib es auch denen, die in Not sind, die nicht wissen wohin, die sich unterdrückt fühlen und die einen geliebten Menschen verloren haben. In der Stille sagen wir dir, was uns besonders wichtig ist – Stille – gemeinsam beten wir: Vater unser im Himmel …
Segen: Der Herr segne uns und behüte uns. Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden. Amen.
Einen gesegneten Sonntag! Ihr Vertretungspastor Jens Warnke
Büro: 039723-20365 krien@pek.de
Gerne können sie jeden Tag um 19.00 Uhr mit vielen Menschen in unserem Land eine Kerze anzünden, den Wochenpsalm lesen, das Lied: „Der Mond ist aufgegangen“ singen und das „Vater unser“ beten